Mittwoch, 6. April 2011

Kommentar: Shift 2



Rennspiele. Lange ging es in diesem Genre vorallem um drei Dinge: bessere Grafik, mehr Realismus oder mehr Action. Mit GTR 2 ist in Sachen Realismus schon lange der Höhepunkt erreicht, da kann nur noch die Physik verbessert werden. Die Grafik verbessert sich sowieso, das ist im jetzigen Games-Zeitalter noch normal. Und in Sachen Action kämpfen Spiele wie Split Second, Blair oder Hot Pursuit um den stellenweise schon arg überzogenen Pokal. Es gab zwar immer mal wieder Versuche in verschiedene Bereiche, aber wirklich revolutionäre Denkweisen gab es schon lange nicht mehr. Nun ist Shift 2 auch keine Revolution, aber es hat eine neue, interessante Idee: Rennatmosphäre. Nicht vor dem Rennen, das hat Dirt hundert mal besser gemacht, in Shift 2 gibt's nur normale Menüs. Doch eine ähnlich intensive Stimmung und Atmosphäre gab's selten in einem Rennspiel. Die Helmperspektive vermittelt ein Mittendringefühl ohne gleichen, man spürt praktisch die Hitze eines Rennwagens. Und in der Nacht umschliesst einen das Dunkel fast vollständig, nur Tacho, Radio und Scheinwerfer sorgen für ein wenig Licht. Das ist Fantastisch. Und es ist endlich mal wieder echte Innovation, die erste nach dem Rückspul-Feature aus Race Driver Grid. Dichte Cockpit- und Straßenatmosphäre sollte das nächste große Ziel aller Rennspielentwickler werden. Immerhin macht diese Angst, dieser Druck, den größten Reiz für Rennfahrer aus. Doch versäumten die meisten Rennspiele bisher, diese Faktoren zu vermitteln. Das fesselnde am PC war die Herausforderung der Strecke. Was auch weiterhin so bleiben sollte, aber mit starker Atmosphäre ergänzt gewinnen Rennspiele definitiv an Nervenkitzel, an Spielspaß. Schon die Shooter entdeckten diesen Zusammenhang zwischen packender Inszenierung und Spielmechanik, jetzt sind die Rennspiele dran.

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