Mittwoch, 8. Dezember 2010

Ohne Charakter mordet es sich leichter

Da ritt ich kürzlich mal wieder durch Cirodiil, von der Kaiserstadt in richtung Bruma, als ich vor eine Ayleiden-Ruine von einem Hochelfen-Banditen angegriffen wurde. Ich stieg von meinem Pferd, zog mein Zwergen-Einhänder und streckte den Banditen mit zwei Hieben nieder. Und als ich abgestiegen war dachte ich mir: "da kannste ja glatt noch die Ruine plündern." Also mit erhobenem Schwert rein. Banditen! NaJa, Lederrüstung, pah. Ein Schlag, und der erste Bandit fliegt, durch die Pure Kraft der Zwergen-Schmiedekraft getroffen, die Treppe in der nähe herunter. Ich laufe der Leiche hinterher, mit herhobenem Schwert, strecke ich einen Banditen nach dem anderen nieder. Eine Ork, ein Nord, zwei Dunkelelfen und noch zwei weitere, die ich so schnell niedermetztelte, dass ich nicht mehr weiss, welcher Rasse sie angehörten. Nachdem alle tot warn, plünderte ich die Kisten, fand insgesamt 400 Gold und ein magisches Schwert, welches ich 30 Minuten später in Bruma verkauft habe. Es war eine dieser Ruinen mit nur einer Etage, die als kleines Lager gerade zu geschaffen sind. Logisch das sich da Banditen eigelagert hatten.

Aber halt:
Banditen? Woher weiss ich das es Banditen waren? NaJa ganz einfach: Das Spiel hat es mir gesagt, die Leichen hießen allesamt "Bandit". Aber wodurch zeichnen sie sich als Banditen aus? Und warum sin sie dazu geworden? In der echten Welt wird niemand geboren und sagt: So, ich werde Bandit. Nur die Umstände, machen den Menschen zum Verbrecher. Also, welche Umstände haben diese Leute zu Verbrechern gemacht? War die Ork vielleicht eine verwitwete, Familienmutter, deren Mann während des Angriffes auf Kvatch getötet wurde? Oder waren die beiden Dunkelelfen vieleicht ein schwerverliebtes Paar, dass gemeinsam auf eine kleine Hütte in Bravil sparte? Natürlich nicht. Sie waren einfach nur Banditen, die vom Spiel in die Spielwelt gestezt wurden, damit ich meine Schwertkampffähigkeiten verbessern konnte. Sie sind der unwichtige, Platz und Zeit füllende Nebeninhalt des Spiels. Sie sind da, damit ich etwas zu tun habe. Hätten sie einen Charakter, eine Geschichte, würde das nur von ihrem eigentlichen Zweck ablenken, dem Sterben. Und genau sowas untersecheidet Spielwelten, wie Cyrodiil, Liberty City oder Myrtana von der echten Welt: Das moralische Denken wird abgeschaltet, in dem Wesen oder Menschen eben einfach Böse, Gut oder einfach nur da sind.

Natürlich wäre eine Hintergrund-Geschichte für jeden Müllmann oder jede Stadtwach geradezu unmöglich umzusetzen, aber könnte man soetwas nicht versuchen zu imitieren? Zufallsgesnerierte Situationen in die man gerät, wenn man irgendwen umbringt. Ich bringe eine Stadwache, plündere sie, und finde einen Brief, in dem seine Frau ihm schreibt, dass sie ihn sehr vermisst, und sich auf den Tag freut an dem er wieder in die Heimatstadt zurück kommt. Unser Handel in Videospiel hätte plötzlich Konsequenzen. Emotionale Konsequenzen. Spielen wäre nicht mehr das selbe.

3 Kommentare:

  1. Mir Fällt leider nichts Geistreiches ein
    so sage ich nur ''lol''
    und pilosopfisch!

    (ps. ich bemerke gerade das meine ''Rück'' Taste nicht vunkzoniert so dass ich keine Rechtschreibungskorrektur vornemen kann)

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  2. Warum zum Teufel funktioniert deine Rück-Taste nicht?

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