Donnerstag, 26. August 2010

Dirt 2




Ich habe ja in letzter Zeit schon öfter mal geschrieben, dass ich Colin McRae Dirt 2 für das beste Rennspiel halte, welches bisher den Weg auf meinen Computer gefunden hat. Das ist natürlich ziemlich relativ, theoretisch könnte es ja auch das erste gewesen sein, das jemals diesen Weg fand. Abgesehen davon das dem nicht so ist, werde ich euch, meinen werten Lesern mal eine Begründung liefern warum Dirt 2 meiner Meinung nach so ein tolles Rennspiel ist.

Colin McRae Dirt 2 ist kein Funracer ala Need for Speed (von Shift mal abgesehen) sondern eher ein realistisches Rallye-Rennspiel, was bedeutet: Ohne die Bremse zu benutzen werdet ihr hier nicht weit kommen, genauer gesagt nur bis zur nächsten Wand. Das könnte für alle, die es gewohnt sind sich an der Bande langschrammen zu lassen um die nächste Kurve zu kriegen, erstmal sehr ungewohnt sein. Aber keine Angst, mit ein bisschen Übung und Reife schafft man das irgendwann, zumal das Fahrverhalten auch kein überrealistisches Schwergewicht ist, so wie zum Beispiel GTR 2. Aber ich habe Rallye-Rennspiel geschrieben, also werde ich darauf jetzt mal eingehen. Ich nehme jetzt einfach mal Dreist an, dass ihr alle wisst was es mit dem Rallyesport auf sich hat, wenn nicht könnt ihr euch hier informieren. Das Spiel hat zwar einen der berühmtesten Rallyefahrer aller Zeiten im Namen, aber es beschränkt sich nicht nur auf rallyetypische Wertungsprüfungen von A nach B, sondern es gibt auch allerlei andere Rennmodi. Und mit allerlei meine ich hauptsächlich, denn die klassische Rallyes sind im Spiel drastisch untervertreten. Von den sowieso schon wenigen Strecken (knapp 30) sind gerade mal 10 Rallyestrecken. Das könnte vorallem Rallyefans sehr sauer aufstoßen, denn in den Vorgängern waren es noch sehr viel mehr. Dafür sind die Strecken an sich sehr ausgefeilt, ich wage sogar mal zu behaupten, es sind die besten die es je in (offroad-) Rennspielen gab. Andauernd wechselnde Bodenbeläge, geschickt platzierte Steine, Pfützen die man am Kurveneingang zum Bremsen benutzen kann. Jede Strecke macht auch nach dem vierzigsten mal noch Spaß, ist nach dem hundertsten mal noch anspruchsvoll. Die Strecken werden im Spielverlauf immer kniffliger, spätere Pisten, besonders im Modus Trailblazer, sind sogar nur mit viel Übung fehlerfrei und in hohem Tempo zu schaffen. Wenn dann aber trotzdem mal ein Baum an der falschen Stelle gestanden hat, und der Wagen nur noch qualmt anstatt zu fahren, gibt es ja noch die praktische Rückspulfunktion, die es einem ermöglicht, nach einem Fehler ein paar Sekunden zurück zu spulen, und den Fehler beim zweiten Versuch zu vermeiden. Dies geht allerdings nur ein paar mal, wobei es vom Schwierigkeitsgrad abhängig ist, wie oft man diese Funktion nutzen kann. Richtige Profis wählen natürlich gleich Hardcore aus den sechs Möglichkeiten, und begnügen sich komplett ohne Rückblenden, Anfänger lassen es erstmal langsamer angehen.



Grafisch ist Colin McRae Dirt 2 eine Wucht, das könnt ihr schon auf meinen Screenshots sehen, in Bewegung sieht es aber noch mal besser aus deswegen hab ich auch noch ein Video dazu gemacht. Modernste Effekte sorgen dafür, dass Dirt 2 es sogar mit Crysis aufnehmen kann, obwohl Crysis dann doch noch leicht die Nase vorne hat. So extrem detaillierte Autos, bei denen sogar das innere des Scheinwerfers modelliert ist, habe ich bisher noch nicht gesehen. Zusätzlich ist Colin McRae Dirt 2 mit den modernsten grafischen Kniffs ausgestattet, Tesselation sorgt unter DirectX 11 beispielsweise dafür, dass in Pfützen richtige Wellen entstehen, auch wenn das bei den schnellen Rennen kaum auffällt. Auch die Lichteffekte sind sehr schön, besonders die Nachtrennen sind spektakulär anzusehen. Natürlich braucht ihr dazu einen halbwegs potenten Rechner, auch wenn die Hardwareansprüche im Vergleich zum Vorgänger stark gesunken sind, da wurde gewissenhaft optimiert. Trotzdem sollte es schon mindestens eine Radeon 3450 sein.
Auch akustisch hat Dirt 2 eine Menge zu bieten, auch wenn der sehr umfangreiche, lizensierte Soundtrack natürlich Geschmackssache ist. Richtig lohnen tut sich der Sound zwar erst mit einer 5.1 Anlage, aber auch in Stereo ist schon mächtig Atmosphäre drin. Die Motorensound wirken sehr echt und die Unfälle tun richtig weh. Apropos Unfälle: Die sehen einfach toll aus. Sich in echtzeit verbiegendes Metall, fliegende Trümmer und nur realistisch aussehende Schäden.
Wer bisher dachte, das Schadensmodell von GTA 4 wäre schon gut, dann sollte er sich erstmal das von Dirt 2 anschauen.



Nicht nur auf der Strecke präsentiert sich Dirt 2 aufwändig, auch in den Menüs steckt sehr viel Liebe drin, auch wenn einigen die Coolnes des Spiels nicht so gut gefallen könnte mir, ich finde sie recht gelungen. Das komplette Menü ist in 3D, selbst der Ladebildschirm. Das nächste Rennen sucht man auf einer Landkarte aus, die in einem alten, vollgestopften Wohnwagen liegt. Dieser Wohnwagen ist praktisch das Hauptmenü, von hier werden alle wichtigen Sachen geregelt. Ist das Rennen ausgewählt, geht es nach draußen, wo ihr euch auf einem alten Klapptisch an Hand von Fotos euer Auto aussuchen dürft. Habt ihr euch entschieden, fliegt die Kamera zu eurem Auto hin, es wird ein Foto gemacht, und das Foto wird auf eine Landkarte geworfen, auf der euer nächstes Rennziel eingezeichnet ist. Willkommen im Ladebildschirm! Die Präsentation ist also eindeutig sehr Aufwändig. Ihr werdet beim Spielstart von RallyeAss Ken Block begrüßt, seht euren Spielfortschritt auf dem Cover eine Magazins, und werdet von bekannten Rallyefahrern zu Duellen herausgefordert. Die melden sich übrigens öfter mal bei euch, trotzdem habe sie keine große Spielerisch Relevanz, sie geben beim Rennen nur immer mal wieder Kommentare ab und bringen dadurch etwas mehr Atmosphäre ins Rennen. Allerdings müssen sie das gar nicht, denn auch so ist Colin McRae Dirt 2 eines der besten Rennspiele aller Zeiten.


Fazit:
Jeder der sich für realistischere Rennspiele begeistern kann, nicht nur auf Rallye steht und nen guten Rechner hat sollte Colin McRae Dirt 2 gespielt habe. Finde ich zumindest.


2 Kommentare:

  1. Colin McRea Dirt 2!
    Mh!
    Ja!
    Ich hab's gespielt,
    und habe kläglich VERSAGT!

    An sich ist es sehr gut,
    aber nicht mein fall.

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  2. Erstens:
    Das heisst Colin McRaE nicht Rea.
    Zweitens: Fabian bitte nenn dich irgendwie und ersetz dieses Anonym.

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